Im Werk von Fabian Seiz scheinen sich die Dinge nicht unbedingt festhalten und einordnen zu lassen. Gattungsgrenzen verschwimmen mitunter ebenso wie die physischen Konturen der Objekte: Kleinformatige Zeichnungen erhalten ausladende, vielteilige Holzbegrenzungen, die sie in die Schwebe zwischen zweidimensionalem und dreidimensionalem Kunstwerk, zwischen Bilderrahmen und Rahmenbild versetzen. Wohlgemerkt, die Uneindeutigkeit der Objekte ist Folge und Prinzip zugleich. Das Bestreben, weiß Seiz aufgrund seiner künstlerischen Arbeitsweise, aus dem Wust und Chaos von Sperrholz und Holzabfällen abgeschlossen Konkretes entstehen zu lassen und somit Ordnung herzustellen, ist schwierig oder aussichtslos.
Denn die Dinge sind vielseitig verwendbar, stets formbar und gleichermaßen geformt. Diese Erkenntnis stellt der Künstler materiell explizit aus und erweitert implizit deren inhaltliche Dimension. Er zeigt, dass die Teile selbst aus Teilen bestehen, die wiederum konstruiert oder zusammengesetzt sind, und verweist damit auf die allgemeine Unbeständigkeit der Formen und ihrer Bedeutungen, die sich nur aus dem jeweiligen Zusammenhang ergeben Er offenbart, dass das Entstandene nicht sein muss, wie es ist, sondern auch anders sein und aussehen könnte. Die Formen erscheinen auf diese Art im freien Fluss, der erst durch die Hand des Künstlers und das Auge des Betrachters zu einem Tisch, einer Raumecke oder einem Bilderrahmen erstarrt. Die Objekte von Seiz werden so zu Vehikeln einer allgemeineren Erkenntnis, der Einsicht in den konstruierten und kontingenten Charakter wesentlicher Aspekte unserer Wirklichkeit. (Maximilian von Geymüller)
*1975, Wien,
lebt und arbeitet in wien
1993 – 1999 Academy of Fine Arts, MS Damisch, Vienna (A)
Ausstellungen (Auswahl)
2018
tuli, unttld contemporary, Wien (AT) (solo)
Umrahmung schräg gekippt, Die Sammlung Liaunig in Bewegung, Museum Liaunig, Neuhaus (AT)
Kunstraum SUPER, Wien (AT)
Interieur, Anna, Wien (AT)
2017
fAN fineartnetwork, Wien (AT)
Lakeside stories and the Publishing of the book soart artists 2013–2016, Alte Post, Wien (AT)
2016
ASCHE, extra raum, Wien (AT)
In club materia conspirative, unttld contemporary, Wien (AT) (solo)
2014
Die technische Rundschau, cur. By Titanilla Eisenart Altes Messnerhaus, Ausserteuchen, (AT)
In der Kubatur des Kabinetts, cur. by Ursula Maria Probst Fluc, Wien (AT)
2013
Leftovers & Potentials, Galerie Emanuel Layr, Wien (AT) (solo)
On Things, On Minds, Kunstverein Schattendorf, Schattendorf (AT)
Skulpturengarten Summerstage, Wien (AT)
Kunst.Medien.Sammeln, Kunsthaus Graz, Graz (AT)
Open Sauers, Agora Marktstandbiennale, Vorgartenmarkt, Wien (AT)
2012
the invisible archive & friends, Ve.sch, Wien (AT) (solo)
Die Sammlung #2, 21er Haus, Wien (AT)
Die Sammlung #1, 21er Haus, Wien (AT)
Learning from Miroslav (keep it simple), Künstlervereinigung Maerz, Linz (AT)
Sleepwalking 2012, Freies Museum Berlin, (DE)
Handle with care, Die Chic Boutique, Wien (AT)
Montag ist erst übermorgen, Academy of Fine Arts, Wien(AT)
2011
hang in tree, installation, Österreichische Galerie Belvedere, Wien (AT) (solo)
French Park / I was here, Josh Lilley Gallery, London (UK) (solo)
fear of, schaufenster KÖR am Kunsthalle Wien public space karlsplatz, Wien (AT) (solo)
Zine Fair, Kunsthalle Wien, Vienna (AT)
Power of Dreams/Dreams of Power, Zamek, Cultural Center, Posznan (PL)
Treffpunkt, Hamish Morrison Galerie, Berlin (DE)
Realität und Abstraktion, Museum Liaunig, Neuhaus/Suha(DE)
Thinking Distance, Cucosa/De zwarte Ruyter, Rotterdam (NL)
2010
Fahrenheit, Kunstraum Schattendorf (AT)
As time goes by, Galerie Baer, Dresden (DE)
Central Europe Revisited III, cur. by Lorand Hegyi, Eisenstadt (AT)
"Mike, Alec or Rufus?“ („Tom, Dick or Harry“), Layr Wuestenhagen, Wien (AT)
Fragile, cur. by Lorand Hegyi, Daejeon Museum of Art (KR)
Media in Transition II, Hamish Morrison Galerie, Berlin (DE)